Die drei wichtigsten Aspekte des Tai Chi Chuan:


Gesundheit

Mit Tai Chi Chuan lernt man die Lebenskraft durch Bewegung und Atmung zu lenken.
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Meditation

Tai Chi Chuan ist eine Form von meditativen Bewegungen, die innere Ruhe bringen sollen.

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Selbstverteidigung

Die Selbstverteidigung ist zwar wichtig, wird aber als Funktion und nicht als Ziel gesehen.
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Was ist Tai Chi Chuan?

Die drei wichtigsten Aspekte des Tai Chi Chuan sind Gesundheit, Meditation und Selbstverteidigung, die miteinander in Verbindung stehen und sich gegenseitig unterstützen.

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Die chinesischen Schriftzeichen für Tai Chi Chuan (oder Tai ji quan) bedeuten die Kraft (Faust) aus dem höchsten Prinzip oder die Übung im höchsten Prinzip. Tai Chi, das höchste Prinzip, ist in der taoistischen Lehre „die Mutter von Yin und Yang“, dem dualistischen Prinzip zwischen dem Hellen und dem Dunklen, dem Aktiven und dem Passiven, dem Vollen und dem Leeren.

Von außen betrachtet besteht Tai Chi Chuan aus einer Abfolge von Bewegungen, die solo und mit Partnern, sehr langsam aber fließend ohne Unterbrechung, entspannt aber mit konzentrierter Aufmerksamkeit, ausgeführt werden. Beim langsamen Üben der Form wird der fließende Wechsel und das ständige Gleichgewicht zwischen „Voll“ und „Leer“ in den Bewegungen und Gewichtsverlagerungen aufmerksam wahrgenommen.

Die drei wichtigsten Aspekte des Tai Chi Chuan sind Gesundheit, Meditation und Selbstverteidigung, die miteinander in Verbindung stehen und sich gegenseitig unterstützen.
Die Bewegungen der Formen sind als Kampfbewegungen entwickelt worden, die zum Teil Bewegungen verschiedener Tiere nachgeahmt sind. Dabei lagen nach der taoistischen Philosophie die Prinzipien des Weichen und des Gleichgewichtes immer zugrunde. In höchster Vollendung kann ein Meister eine Kraft ohne Kraftanstrengung erreichen, die jeden Angriff neutralisiert.
Durch die regelmäßige Übung der Formen wird der Geist zu einer entspannt fließenden Ruhe und in ein inneres Gleichgewicht gebracht. Der ruhige Fluß der Bewegungen belebt den Kreislauf und den Atem und bringt die körperlichen Energien und Spannungen in ausgeglichene Harmonie.

Gesundheit

Anstelle von Nadeln und Moxa-Kegeln lernt man, mit Tai Chi Chuan die Lebenskraft durch Bewegung und Atmung zu lenken.

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Man sagt, Tai Chi Chuan könne 100 Krankheiten heilen. Heute werden hierzu Untersuchungen in Krankenhäusern und Universitäten in Peking und den USA durchgeführt, doch jeder, der sich mit Tai Chi Chuan auseinandersetzt, kann die Wirkung selbst spüren: Durch ständiges bewegtes Entspannen wird der Tonus dort, wo er unnötigerweise noch vorherrscht, abgebaut und durch die gleichmäßige Beanspruchung des Körpers dort aufgebaut, wo die Schwächen sind. Diese Verringerung des Tonus entlastet die Spannungen des Nervensystems, der Gelenke, und das gesamte körperliche Zusammenspiel wird verbessert.

Das Sinken des ganzen Körpers, verbunden mit einer tiefen Bauchatmung wirkt auf die inneren Organe und kann deren Funktionen regulieren. Durch das Entspannen der Muskeln werden alle Blutgefäße entlastet und die Blutzirkulation verbessert. Durch das Sinken und die Gewichtsverlagerung von einem Bein auf das andere werden beide gut durchblutet, wird Krampfadern sowie sonstigen Gefäßerkrankungen vorgebeugt oder ein Heilungseffekt erzielt.

Zusätzlich, zu diesen direkten Einflüssen auf die Physis, wirkt Tai Chi Chuan auch nach dem Prinzip der chinesischen Medizin, die davon ausgeht, daß die Lebenskraft Chi in verschiedenen Meridianen fließt und jede Krankheit mit einer Behinderung oder Stockung dieser Energieströme einhergeht. Darauf basieren Therapien wie Akupunktur, Moxa, Shiatsu u.ä. Ziel von Tai Chi Chuan ist es, das Chi zum Zirkulieren zu bringen, und alle Übungen sind darauf ausgerichtet. So kann sich Tai Chi Chuan wie die obigen Therapien wirksam entfalten. Vor allem kann es sich in der Vorbeugung und Nachbehandlung von Krankheiten ausgezeichnet bewähren, indem es eine gute Harmonie des Körpers herstellt und aufrechterhält. Anstelle von Nadeln und Moxa-Kegeln lernt man, mit Tai Chi Chuan die Lebenskraft durch Bewegung und Atmung zu lenken.

Meditation

In der Konzentration auf den gleichmäßigen Fluss der Bewegung und das ständig wechselnde Gleichgewicht in der Mitte der Bewegung kann der Geist zu einer lebendigen Ruhe kommen.

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Tai Chi Chuan ist eine Form meditativer Bewegung. In der Konzentration auf den gleichmäßigen Fluss der Bewegung und das ständig wechselnde Gleichgewicht in der Mitte der Bewegung kann der Geist zu einer lebendigen Ruhe kommen. Die taoistische Philosophie von der Leere im Zentrum zwischen allen Polaritäten kann in den Bewegungsformen erfahren werden. Das sanfte Wirken ohne Zwang wird körperlich geübt.

Diese innere Ruhe und das Gefühl für das eigene Zentrum kann sich durch langjährige regelmäßige Übung immer mehr in der Person verwurzeln und bis ins alltägliche Leben auswirken.

Jeder Übende kann dabei auf seine eigenen Hindernisse stoßen, auf die persönlich eingegangen werden muß. Die alten Überlieferungen sehen vor, daß jeder seinen eigenen Weg geht.
Das Studium der klassischen Texte unter qualifizierter Leitung wird davon ein umfassendes Verständnis vermitteln.

Selbstverteidigung

Im Tai Chi Chuan sind Kampfbewegungen in weich ineinander fließender Abfolge entwickelt worden.

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Die Selbstverteidigung ist ein wichtiger Aspekt des Tai Chi Chuan, der jedoch nur als Funktion und nicht als Ziel angesehen werden sollte. Die Übungen des Tai Chi Chuan basieren auf dem Prinzip von Feuer und Wasser. Eines davon zu vernachlässigen oder außer Acht zu lassen, ist nicht möglich. Die Richtigkeit der Prinzipien drückt sich in der Form aus, und die Richtigkeit der Form findet ihren Ausdruck in der Funktion.

Im Tai Chi Chuan sind Kampfbewegungen in weich ineinander fließender Abfolge entwickelt worden. Die Übung dieser Formen kann die Wahrnehmung des Gleichgewichtes der wechselseitig fließenden Energien fördern. Die Bedeutung der Bewegungen zu kennen hilft den Fluß der Energien richtig zu verstehen. In der Partnerübung „Push Hands“ kann man die Wahrnehmung und das sensible Antworten auf die Energie des Anderen erproben.